Scholanderkammern

Eine Messung mit der Scholanderkammer bedeutet, dass die Pflanze direkte Informationen zu ihrem Wasserstatus liefert.

Diese Messtechnik geht auf Arbeiten von P.F. Scholander aus dem Jahre 1965 zurück. Der Hersteller unserer Geräte wurde als weltweit erster kommerzieller Hersteller von Scholanderkammern bereits 1967 von zwei seiner Studenten gegründet. Aufgrund dieser langjährigen Erfahrung bieten unsere Geräte unerreichte Sicherheit und eine durchdachte, sehr nutzerfreundliche Handhabung.

Vorteile

Die Pflanze selbst und nicht der Boden liefert Informationen zu ihrem Wasserstatus, und entscheidet somit über eine Bewässerungsnotwendigkeit. Mit Hilfe von Messwerten einer Scholanderkammer werden fundierte Rückschlüsse auf die Wasserverfügbarkeit im gesamten Wurzelraum der Pflanze möglich.

Funktionsweise

Bei der Messung mit der Scholanderkammer wird das Blattwasserpotential (die Spannung, unter der der Xylemsaft einer Pflanze steht) direkt bestimmt, indem vor Sonnenaufgang ein Blatt geschnitten und in der Druckkammer luftdicht eingeschlossen wird. Nur das Schnittende ragt etwas aus der Kammer. Anschließend wird das Blatt langsam ansteigend unter Druck gesetzt. Sobald Wasser beginnt an der Schnittstelle auszutreten, ist das Gleichgewicht erreicht, d.h. der Druck in der Kammer entspricht der Spannung, unter der der Wasserstrom dieses Blattes an der Pflanze vor dem Schnitt stand. Dieser Wert entspricht gleichzeitig der Saugspannung im gesamten Wurzelraum der Pflanze.

Eine weitere Methode ist die Messung des sogenannten Stammwasserpotentials. Hier wird das zu messende Blatt vor der Messung in eine verspiegelte Plastiktüte luftdicht eingeschlossen. Da aufgrund der Plastiktüte kein Gasaustausch möglich ist, stellt sich nach einiger Zeit das Gleichgewicht zwischen dem Blattwasserpotential dieses Blattes und dem Stammwasserpotential dieser Pflanze ein und kann gemessen werden. Der große Vorteil dieser Vorgehensweise ist, dass die Messung nicht vor Sonnenaufgang erfolgen muss, sondern tagsüber gemessen werden kann.

Typische Anwendungen

Scholanderkammern sind vor allem im Weinbau und bei Obstgehölzen sowie in der Forschung und der Entwicklung von trockenheitsresistenten Sorten verbreitet. Auch krautige Pflanzen und Gräser können so gemessen werden.